Die Idee

Barbara Greven
Im Jahr 2006 haben wir, die Reisefreunde Monheim, eine erste Reise nach Rajasthan in Indien unternommen, wir wurden durch die örtliche Agentur „Forts and Palaces“ betreut und vom Agenturinhaber, Bahadur Singh Rajawat, persönlich begleitet. Bei einer Reise durch Indien fallen die sozialen Unterschiede im Land unweigerlich auf und werden schnell zum Thema. So geschah es auch bei dieser Rundreise. In unserer Gruppe kam die Frage auf: „Was kann man denn tun?“

Die Situation der Mädchenschule Mundia
Die Situation
Die Mädchenschule ist in einem jämmerlichen Zustand, doch da weder ein Grundstück noch Geld vorhanden waren, gab es auch keine Aussicht auf Besserung. 200 bis 250 Schülerinnen im Alter von 8 bis 15 Jahren besuchen die Schule und werden von 5 bis 6 staatlich angestellten Lehrerinnen unterrichtet. Die Mädchen sitzen im Winter auf dem kalten blanken Boden und im Sommer zum Teil in der sengenden Sonne. Sanitäre Einrichtungen wie Wasseranschluss, Waschbecken oder eine Toilettenanlage sind nicht vorhanden. Die Schulkosten pro Kind für Uniform, Unterrichtsmaterial belaufen sich auf etwa 30 Euro pro Jahr, was bei einem durchschnittlichen jährlichen Familieneinkommen von ca. 600 Euro pro Jahr eine erhebliche Belastung ist. Etliche Schülerinnen werden von den Eltern auch nur zur Schule geschickt, weil es eine kärgliche warme Malzeit zur Mittagszeit gibt. Da es sich ja „nur“ um die Mädchenschule handelt, gab es auch keine besonderen Anstrengungen im Dorf, die Situation zu ändern.

Bahadur Singh Rajawat
Der Beginn
Den ersten Schritt zu dem Projekt „Mädchenschule Mundia“ hat Bahadur eingeletet, indem er sein Erbgrundstück, und das seiner Brüder der Gemeinde überschrieben hat. Mit dieser Geste war ein Baugrund für einen Schulneubau vorhanden. Bahadur und wir als private Sponsoren haben dazu einen ideellen und finanziellen Anfang gemacht und dann angefangen, überall wo wir konnten, das Projekt bekannt zu machen und Spenden dafür zu sammeln. Parallel dazu haben beide „Parteien“ durch Besuche im Dorf und in der Schule begonnen, das Bewusstsein der Einwohner und der Mädchen für Bildung zu schärfen, und die Lehrerinnen für die Arbeit in der neuen Schule zu motivieren.

Mit der Zeit konnte eine größere Summe Geld für das Projekt eingesammelt werden. So entstanden mittlerweile die ersten beiden Klassenräume im Rohbau. Für die nächsten beiden Klassenräume ist inzwischen das Fundament und sind die Mauern errichtet worden. So entsteht in kleinen Schritten, je nach Eingang der Spendengelder, langsam die neue Mädchenschule in Mundia.