Bericht zum Besuch in Mundia – 4. bis 14. Januar 2015

Nachdem Klaus Fliescher im Dezember 2014 in Mundia war und sich vor allem um den Bau der Toilettenanlage und die Kücheneinrichtung gekümmert hat, bin ich am 04.01.2015 wieder vor Ort gewesen, um die Feinabstimmungen zu begleiten, damit beides in Betrieb genommen werden kann. Das ist mir zwar nicht ganz gelungen, da ja bekanntlich in Indien die Mühlen etwas langsamer mahlen als bei uns, aber wir sind wieder ein Stück weiter gekommen. Nun fehlt nur noch der Wasseranschluss in beiden Fällen, wobei die Leitungen ja bereits liegen.

Planung der nächsten Schritte

Ein Hauptanliegen meines Besuchs war auch der Besuch beim Bildungsministerium in Jaipur, um unsere weiteren Planungen vorzutragen und mit der Behörde abzustimmen um Fehlplanungen vorzubeugen! Wir sind überein gekommen, dass es zwei weitere Schritte geben soll.

Erster Schritt

Es sollen so bald wie möglich (und das heißt nach dem diesjährigen Monsun) 6 weitere Räume gebaut werden, sodass jede Klasse ihren eigenen Raum hat und zusätzlich noch ein Material-/Lagerraum zur Verfügung steht. (Bisher teilen sich je 2 Klassen einen Raum.)

Zweiter Schritt

Es werden Spiel- und Turngeräte auf dem bisher leeren Schulhof installiert um die Pause anregender für die Mädchen zu gestalten und ihnen Möglichkeit zur körperlichen Ertüchtigung zu geben.

Bürgermeister Murlidhar Meena

In der Woche vor meinem Besuch wurde ein neuer Bürgermeister in Mundia gewählt. Ich habe sofort versucht ihn kennen zu lernen und mich während meines Aufenthaltes insgesamt drei Mal mit ihm getroffen. Er ist ein junger Mann von 30 Jahren, wohnt mit seiner Familie in Mundia und scheint ein großes Interesse daran zu haben, den Ort weiter zu entwickeln. (Das hört sich nach den letzten Jahren, in denen nichts passierte recht vielversprechend an.) Er ist sehr stolz auf die Schule und hat mir versichert, dass er ein besonderes Augenmerk darauf richten wird und großen Wert auf eine Zusammenarbeit legt. Die Treffen mit ihm haben mich recht optimistisch gestimmt und ich bin sehr gespannt auf die Zukunft.

Indische Handwerker

Neben den oben aufgeführten Aktivitäten bin ich jeden Tag zur Schule gefahren und habe mich um viel Kleinkram gekümmert, was in Indien unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt, da es immer mit langen Fahrten in den nächsten Ort verbunden ist, oder ein für mich unvorhergesehener Feiertag dazwischen kommt, … das Geschäft heute doch nicht geöffnet ist, … der Inhaber gerade zum Mittagessen ist und der Angestellte nicht Bescheid weiß, … doch noch eine Schraube oder ein Eimer Farbe gebraucht wird, … der Schreiner heute nicht kommt … und die Maler die Toilette helllila anstatt weiß streichen, dann aber behaupten, das wäre weiß und im 2. Anlauf „eingestehen“, dass lila doch viel schöner aussieht … . Da fragt man sich dann, ob man ganz ruhig bleiben soll, oder aus der Haut fahren möchte. Nun ist die Toilette mit Ruhe und erneutem Überstreichen ziemlich weiß. Doch all das wird kompensiert durch das Lachen und die Fröhlichkeit der Mädchen

Barbara Greven