Besuch in Mundia vom 16. bis 23. Februar 2013

Begrüßung durch die Lehrerinnen an der Schule in Mundia
Nachdem wir aus verschiedenen Gründen erst wieder nach fast anderthalb Jahren zur Schule reisen konnten, stieg bei uns die Freude darauf, die Kinder und die Lehrerinnen wiederzusehen. Vor allem stieg auch die Spannung und Neugierde in uns, die weitere Entwicklung an der Schule mit eigenen Augen sehen zu können.

Von Düsseldorf über Delhi flogen wir unserem Ziel Mundia entgegen. Am frühen Morgen des 17.02.2013 landeten wir in Delhi und dann ging es per Auto in Richtung Jaipur, wo wir am späten Nachmittag ankamen. Das Hotelzimmer wurde bezogen und unseren Transfair für den kommenden Tag zur Schule organisiert.

Am nächsten Tag um 09:00 Uhr OZ verließen wir Jaipur in Richtung Mundia. Vor uns lag eine Strecke von 70 Km in chaotischen Straßenverhältnissen. Die Straß, die wir fahren mussten, hat sich in den letzten Jahren wegen eines Neubaus einer Autobahn von Jaipur über Mundia in die Tonk-Region, erheblich verschlechtert. Neben den ohnehin schlechten Straßenverhältnissen kamen nun auch noch Straßenarbeiten und Großbaustellen hinzu. Ca. zwei bis zweieinhalb Stunden Rüttelpiste lagen nun täglich vor uns.

Das Ganze dann am Abend wieder zurück zum Hotel. In der Nähe von Mundia gibt es leider keine Unterkunft, die uns die Möglichkeit zum Übernachten geboten hätte und uns somit die tägliche Fahrerei erspart hätte. Im Nachhinein erwies sich dieser Umstand aber auch als vorteilhaft, denn alle Einkäufe und Erledigungen, die wir im Laufe unseres Aufenthaltes unternehmen mussten, konnten nur von Jaipur aus erledigt werden.

Bei der Ankunft an der Schule empfingen uns die Lehrerinnen und die Schülerinnen mit den in Indien als Begrüßung obligatorischen Blumenketten und dem dazu gehörigen Bindi, den auf der Stirne gedrückten roten Punkt.

Mit großer Spannung

Ein Klassenraum mit den neuen Tischen
Eine neue Lehrerin wurde uns vorgestellt und unser Aufenthalt für die kommende Woche besprochen. Die Besichtigung der Schule, des Schulhofes mit einer schön eingerichteten Wasserstelle und einem Schattenplatz, sowie der gerade angelegte, aber noch einzusäende Rasen am Schulgebäude machten einen guten Eindruck.

Die neuen Schultische, Fenster, Türen und der Fußboden wurden auch in Augenschein genommen. Eine Mauer um das Gebäude und um den Schulhof war zwischenzeitlich errichtet worden. Das Ganze machte nun einen etwas „kompletteren“ Eindruck als vor anderthalb Jahren bei unserem letzten Besuch. Wir stellten aber auch einige Mängel fest, die es galt, so schnell wie möglich abzustellen. Zum einen waren alle noch vorhandenen alten Stahlschränke aus der alten Schule im Lehrerzimmer und in den Klassenräumen verteilt.

Stand der Dinge

Die neue Wasserstelle wird auch zum Spülen der Teller benutzt
Diese Schränke, Stühle und andere Gegenstände, alle im Eigentum der Schulbehörde, waren in einem wirklich schlimmen Zustand. Zum Teil fehlten die „Beine“, so dass man sie auf Ziegelsteinen aufgebockt hatte, um ihnen einen sicheren Stand zu verleihen. Sie waren dermaßen verrostetet und unansehnlich, dass sie die neuen Räumen gleich „alt“ aussehen ließen. Einige der Teppiche auf denen die Schülerinnen während des Unterrichtes saßen und die sie bei den Mahlzeiten benutzten, glichen eher Lumpen, als dass sie als Sitzgelegenheit geeignet gewesen wären.

Sichtprüfung

Die beiden vorhandenen Tafeln, die für 6 Klassen bestimmt waren, fielen vor Altersschwäche auseinander und waren für einen ordentlichen Schulbetrieb nicht mehr geeignet. Die vorhandenen Stühle im Lehrezimmer und in den Klassenräumen fielen ebenfalls in unseren Augen durch die Prüfung. Für uns war sofort klar, dass dieser Zustand dringend geändert werden musste. Bei der Prüfung der Gewerke am Schulgebäude selber wurden ebenfalls einige handwerkliche Mängel festgestellt, registriert und mit den entsprechenden Handwerkern besprochen. Diese Mängel werden im Laufe der nächsten Wochen beseitigt und korrigiert, wie mit unserem Partner vor Ort, Bahadur Singh Rajawat besprochen wurde.

Shoppen für die Schule!

Fachhandel für Schreibwaren
Die nächsten beiden Tage standen dann im Zeichen der zu tätigenden Einkäufe. Neue Tafeln, Stühle, Sitzteppiche, Schränke, Regale, Schwämme und Wasserbehälter standen auf unserem Einkaufszettel! Die Liste war umfangreicher als wir zunächst dachten.

Zum Glück hatten wir für solche und ähnliche Fälle ausreichende Finanzmittel mitgebracht und somit zur Verfügung. Hier unsere Ausbeute: Wir erwarben 6 Tafeln (ca. 2,40 x 1,20 cm), 12 Stühle; 6 Schränke und 6 Regale für die Schulklassen; 4 Schränke für die Unterbringung von Materialien im Lehrerzimmer, 2 große neue Teppiche für Schulklassen und weitere Läufer für die Kinder, die zum Mittagessen auf der Veranda ausgelegt werden, damit sich die Kinder darauf setzen können. Weiter wurden die benötigten Schwämme und Wasserbehälter für die Reinigung der Tafeln beschafft.

Leider können wir hier noch keine Fotos von den Tafeln, Stühlen, Regalen und Schränken zeigen. Sie wurden erst geliefert als unsere Mission bereits zu Ende war. Wir liefern aber sobald wie möglich auch diese Fotos nach!

Mathematik, Englisch und Malunterricht

Bastelstunde
Nun stand die Arbeit mit den Lehrerinnen und mit den Schülerinnen im Fokus unseres Besuches. Während sich Barbara abwechselnd mit den Lehrerinnen beschäftigte, hatte Klaus die Möglichkeit einiges mit den Schülerinnen zu unternehmen. Neben kleineren Segmenten, die man zwar nicht als „Unterricht“ bezeichnen möchte, war es aber dennoch möglich, mit den Mädchen etwas Mathematik und Englisch zu üben. Natürlich stand auch das Spielen mit Ihnen auf dem Programm. Mitgebrachte Spiele wurden angenommen und auch ausgiebig benutzt.

Barbara veranstaltete darüber hinaus noch mit allen Klassen Bastel- und Malunterricht, was von den Kindern mit großer Begeisterung angenommen wurde. So vergingen die Tage an der Schule viel zu schnell und wir hatten das Gefühl, dass eine Woche vor Ort nicht ausreichend ist, um alles das zu erledigen, was wir uns als Arbeitsauftrag vorgenommen hatten. Die Gewissheit, dass wir in diesem Jahr noch einmal zur Schule fahren werden, hat uns den Abschied von der Schule, den Lehrerinnen und den Mädchen leichter werden lassen.